Vom Ursprung des Weihnachtsfestes:

Kommerz und Kitsch, Rummel um teures Essen und luxuriöse Geschenke, Hektik und Familienstreit – das ist es, was viele Menschen in diesen Tagen erleben und  mit Weihnachten verbinden. Aber was ist eigentlich der Ursprung dieses wichtigen christlichen Festes und warum gibt es an Heiligabend Geschenke?

Zu Weihnachten denken Christen daran, dass Gott sich klein gemacht hat. In einem Kind ist er Mensch geworden. Sein Sohn Jesus Christus wird wie ein Mensch geboren. Er fühlt wie ein Mensch, er gewinnt Freunde, erlebt Freude und Anerkennung, aber auch Verrat, Leid und einen schweren Tod. Das Besondere daran: Gott kennt jeden Menschen bis ins Innerste, kann sich in ihn einfühlen und verstehen, was ihn gerade an Schwerem oder Guten bewegt. Gott ist bei den Menschen in ihren Nöten und Ängsten, in allem, was sie freut und glücklich macht und begleitet sie mit seiner Liebe. Für Christen ist das eine Botschaft, die ihnen Trost und Mut zum Leben gibt. Deshalb betrachten sie die Geburt Jesu als großes Geschenk.

Die Freude über dieses Geschenk ist so umfassend, dass es üblich geworden ist, andere Menschen daran teilhaben zu lassen. Der Sinn dabei: etwas vom Einfühlungsvermögen Gottes weiterzugeben und genau zu überlegen: Was könnte gerade diesen Menschen besonders freuen? Wie kann ich ihm zeigen, dass er mir wichtig ist? Das muss nichts Materielles sein. Viel wertvoller sind die Geschenke, die nichts kosten: ein persönlicher Brief, Zeit für einen Besuch, ein Gutschein für besondere Hilfen, ein Zeichen der Versöhnung in einer Konfliktsituation.

Wichtig ist außerdem der Einsatz für die Menschen, denen es nicht so gut geht wie allen, die ein Dach über dem Kopf haben, Arbeit und genug, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, die nicht unter Krieg und Gewalt leiden müssen. So, wie Maria und Josef damals auf der Suche nach einer Herberge waren, suchen auch heute Millionen Menschen nach einem sicheren Zufluchtsort. So, wie die Hirten von Bethlehem arm und gesellschaftlich ausgegrenzt waren, leiden zwei Milliarden Menschen unter chronischem Vitamin- und Nährstoffmangel und werden anfällig für Krankheiten. Deshalb sind auch die Weihnachtskollekten in diesem Jahr wieder für „Brot für die Welt“ bestimmt. Die 59. Aktion steht unter dem Motto „Wasser für alle!“ Spenden kommen einem Wasserprojekt für Dürreopfer in Kenia zugute. Nach biblischer Auffassung sind das auch gleichzeitig Geschenke für das „Geburtstagskind“ Jesus Christus: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“, sagt Jesus im Matthäusevangelium, Kapitel 25, Vers 40.

In der Brutalität der Welt und in den Dunkelheiten des persönlichen Lebens vermittelt die Weihnachtsgeschichte die tiefe Hoffnung, in der Hand Gottes geborgen zu sein.

„Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“, sagt der Engel zu den Hirten. Der Name „Jesus“ (hebräisch „Jeschua“) bedeutet „Retter“.

Wer mehr über den Ursprung des Weihnachtsgeschehens wissen möchte, kann in der Geburtsgeschichte Jesu nachlesen: Lukasevangelium, Kapitel 2, Verse 1 bis 21. Die Geschichte wird in jedem Weihnachtsgottesdienst vorgelesen oder erzählt und neu erklärt. In die Kirche zu gehen und sich von der Weihnachtsbotschaft anstecken zu lassen, dazu ist an Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen allerorts reichlich Gelegenheit: „Gott ist Mensch geworden – freut euch!“

bkl[vc_single_image image=”4296″ img_size=”full”]Klein und unscheinbar, aber für Christen das größte Weihnachtsgeschenk: das Jesuskind in der Krippe.