Referentin für Frauenarbeit Simone Pfitzner verabschiedet sich:
Fast 20 Jahre war sie in den Evangelischen Kirchenkreisen Braunfels und Wetzlar und seit 1. Januar dieses Jahres im neu gebildeten Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill als Referentin für Frauenarbeit tätig. Jetzt wechselt Simone Pfitzner zum 1. Juni als „Referentin für Seelsorge im Alter“ nach Soest (westfälische Kirche). Sie wird dort die Altenseelsorge koordinieren, beispielsweise Ehrenamtliche ausbilden, Gemeinden beraten und spezielle Projekte initiieren.
„Ich wollte mich nach knapp zwei Jahrzehnten beruflich verändern und finde es spannend, im Kirchenkreis Soest-Arnsberg ein Arbeitsgebiet neu aufzubauen, sozusagen ‚die Saat zu legen’“, sagt die 50-Jährige über ihre neue Herausforderung. Die Stelle, die sie einnehmen wird, ist gerade neu eingerichtet worden. Und die Fähigkeiten dazu bringt Simone Pfitzner mit: Nicht nur durch ihre Berufserfahrung im Umgang mit jüngeren und älteren Frauen im Kreisverband Wetzlar/Braunfels der Evangelischen Frauenhilfe und mit den Frauen des kreiskirchlichen Frauenausschusses, sondern auch durch Ihre Kompetenzen in der Gehörlosenseelsorge, die sie ehrenamtlich ausgeübt hat, ihre Zusatzausbildung in Sozial- und Verbandsmanagement sowie in Systemischer Beratung.
1969 in Duisburg geboren studierte Simone Pfitzner Sozial- und Freizeitpädagogik und absolvierte ihr Anerkennungsjahr in der Evangelischen Jugendbildungsstätte „Hackhauser Hof“ (Solingen). In Höxter (Kirchenkreis Paderborn) wirkte sie fünf Jahre als Jugendreferentin und studierte in dieser Zeit berufsbegleitend Religions- und Gemeindepädagogik. 1999 trat Simone Pfitzner die Stelle als Referentin für Frauenarbeit in den Evangelischen Kirchenkreisen Braunfels und Wetzlar an, in Nachfolge von Dina Thaden.
Frauen in der evangelischen Kirche Gehör zu verschaffen und für deren Gleichberechtigung einzutreten, das war der Referentin für Frauenarbeit stets ein wichtiges Anliegen: In der Vorbereitung und Durchführung von Mirjamgottesdiensten, bei denen es um die kirchliche Solidarität mit den Frauen geht, der Initiierung von „Frauenmahlen“ mit theologischen Gesprächen bei gemeinsamer Mahlzeit, bei den von ihr organisierten Frauenfreizeiten und –auszeiten, beim „Musikalisch-Theologischen Salon“, den sie gemeinsam mit Kreiskantorin Jasmin Neubauer und Jugendreferent Rüdiger Henke durchführte, als Delegierte der Kirchenkreise bei der Stadt Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis sowie überregional als Verwaltungsratmitglied im Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe, als Delegierte in der Konferenz der hauptamtlichen Frauenbeauftragten in der rheinischen Kirche sowie als Delegierte bei den Evangelischen Frauen in Deutschland e.V. (EFiD) und im Deutschen Frauenrat.
Wichtig war ihr auch die Kooperation mit der kreiskirchlichen Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere bei der Krippenausstellung in der Unteren Stadtkirche. Ohne die tatkräftige Begleitung der Frauen in der Kaffee- und Teestube im Kreuzgang der Kirche sowie bei Anliegen und Fragen rund um die Krippen wäre die Schau nicht denkbar gewesen.
Die ordinierte Prädikantin hat zudem zahlreiche Gottesdienste in vielen Gemeinden gehalten und damit die Pfarrstelleninhaber unterstützt.
„Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagt Simone Pfitzner, und im Rückblick auf ihre Arbeit: „Vieles hat sich verändert, seitdem ich mit meinem Dienst in den Kirchenkreisen begonnen habe. Die Frauen sind sprachfähiger und mutiger geworden, eigene Fragestellungen und Sichtweisen zu thematisieren.“ Sie habe Beglückendes und Schweres erlebt, erzählt sie und spielt dabei auch auf eine längere Krankheitsphase an. „Aber ich habe immer hilfreiche Begleitung gehabt.“
Wer sich von Simone Pfitzner verabschieden möchte, kann dies im Gottesdienst am Sonntag, 23. Juni, um 15 Uhr in der Wetzlarer Gnadenkirche (Am Anger 9) tun. „Im Vertrauen… Blick nach vorne und zurück“ lautet das Motto des Gottesdienstes, dem sich ein gemeinsames Kaffeetrinken anschließt.
bkl
Simone Pfitzner, Referentin für Frauenarbeit im Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill, wechselt als Referentin für Seelsorge im Alter nach Soest.