Ausstellung eröffnet mit eindrucksvoller Friedensbotschaft
Mit nachdenklichen Momenten und bewegenden Impulsen wurde im Dom Wetzlar die Ausstellung „Dem Frieden ein Gesicht geben“ eröffnet. Den Auftakt gestaltete Stephan Hünninger, der die Gäste begrüßte und in das Thema einführte.
Die multimediale Ausstellung wurde vom Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) entwickelt. Auf großformatigen Plakaten sind Frauen und Männer zu sehen, die sich in aller Welt für Frieden und Versöhnung einsetzen – Gesichter, die Mut machen und Hoffnung wecken.
Ein besonderer Blickfang ist ein großer Spiegel im Ausstellungsraum: Er lädt die Besucher*innen ein, das eigene Gesicht zu betrachten – und sich zu fragen: Was ist mein Beitrag zum Frieden?
„Wir haben einen gemeinsamen Feind – den Krieg“
Einen besonderen Akzent setzte der Vortrag von Peter Dietzel, der als Friedensfachkraft drei Jahre lang in Nepal tätig war. Seine Arbeit trug dazu bei, die Wunden eines zehnjährigen Bürgerkriegs zu heilen. Dietzel teilte drei Gedanken, die seine Erfahrungen und Einsichten in den Kern des Themas führten:
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Wie kann man Empathie lernen?
Frieden beginnt mit der Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen – gerade auch in jene, die uns fremd oder feindlich erscheinen. -
Versöhnung in Nepal
In den Gesprächen mit beiden Konfliktparteien hörte Dietzel immer wieder denselben Satz: „Wir haben einen gemeinsamen Feind – den Krieg.“
Besonders eindrücklich blieb ihm die Begegnung mit einer Frau, die als Kind durch eine Mine schwer verletzt wurde. Auf die Frage, was Versöhnung für sie bedeutet, antwortete sie schlicht und kraftvoll – Worte, die lange nachhallten. -
Ein Plädoyer für soziale Verteidigung
Angesichts der aktuellen Diskussion um Wehrpflicht und Sozialdienst regte Dietzel an, zusätzlich einen Dienst für soziale Verteidigung einzurichten – einen Weg, Frieden aktiv zu gestalten, bevor Gewalt entsteht.
Ein Spiegel der Verantwortung
Die Ausstellung und der Vortrag machten deutlich: Frieden beginnt im Kleinen – mit jedem Einzelnen. Wer in den Spiegel blickt, sieht nicht nur sich selbst, sondern auch die Verantwortung, die wir füreinander tragen.
Die Ausstellung „Dem Frieden ein Gesicht geben“ ist noch bis 29. Oktober im Dom Wetzlar zu sehen. Der Eintritt ist frei.
JCK
FOTOS: E. von der Recke