Pfarrer Pack nimmt Abschied von den Kirchengemeinden Niederbiel und Oberbiel:

„Das, was am Ende die Spur ist, die wir hinterlassen, ist am Maßstab Jesu gemessen: dem Nächsten Zuwendung und Hilfe geben, wenn er es braucht“, so Pfarrer Frankjörn Pack im Gottesdienst seiner Verabschiedung in der überfüllten Evangelischen Kirche Niederbiel. Seiner Auslegung hatte Pack die Rede Jesu vom Weltgericht aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 25, Verse 31 bis 46 zugrundegelegt. Es gehe nicht darum, vor den Leuten gut dazustehen, sondern das zu tun, „was Jesus von mir will“, sagte der Theologe. Und: „Alles, was ich versäumt habe, nimmt Jesus auf seine Kappe. Am Ende bleibt die Freude.“

„Vielen Dank für Zeit, Energie und Liebe, die du in diesen Dienst in den Gemeinden investiert hast“, begann Superintendent Dr. Hartmut Sitzler seine Ansprache über Jesaja, Kapitel 40, Verse 6 bis 8. Bei allen guten Spuren, die ein Pfarrer in der Gemeinde hinterlassen habe, gelte, dass sein Tun wie Laub im Winde verwehe. Jeder in der Gemeinde müsse sein Mosaiksteinchen einbringen, damit ein großes Ganzes entstehen könne. „Gott segne deinen Blick zurück und deine Schritte nach vorn, gab er Frankjörn Pack mit auf den Weg in den Ruhestand. Mit Gebet und Segen entpflichtete der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill Pfarrer Pack von seinem Dienst in den Kirchengemeinden Niederbiel und Oberbiel.

Der 1960 geborene Frankjörn Pack wuchs in Wiehl bei Gummersbach auf. Evangelische Theologie studierte er in Bonn, Heidelberg und Wuppertal und war Vikar und Pfarrer im Probedienst in Marienheide. Nachdem ihn das Presbyterium der Kirchengemeinde Erda-Großaltenstädten gewählt hatte, trat der Theologe 1992 dort für zehn Jahre seine erste Pfarrstelle an. Im Anschluss wurde er Direktionsassistent beim Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband (DGD) in Marburg. Für diese Tätigkeit beurlaubte ihn die Landeskirche neun Jahre. Seit 2010 ist Frankjörn Pack Pfarrer der Kirchengemeinde Niederbiel, zunächst mit einem Dienstumfang von 75 Prozent. 25 Prozent davon wurden von einer privaten Stiftung finanziert, die auf Initiative der Kirchengemeinde zustande kam. Seit 2021 gehörte auch die Kirchengemeinde Oberbiel zum Aufgabenbereich von Pfarrer Pack. Die Pfarrstelle umfasst seitdem einen Dienstumfang von 100 Prozent.

Für die Presbyterien Niederbiel und Oberbiel sprachen Wilhelm Müller und Claudia Hey Dankesworte. Müller wies auf die Einführung neuer Veranstaltungsformate und die Vernetzung unterschiedlicher Gruppen durch Pfarrer Pack hin, Hey hob sein Engagement in Zeiten des Umbruchs hervor und dankte für die Glaubensimpulse und die musikalische Begabung des Seelsorgers, die er in die Gemeindearbeit einbrachte.

Als letzte Amtshandlung verabschiedete Pfarrer Pack im Gottesdienst seinen ehemaligen Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit Lukas Meister. Der Gemeinde- und Sozialpädagoge, der seine Ausbildung am Marburger Bibelseminar absolvierte, hatte seit 2013 eine Stelle als Gemeindehelfer in der Kirchengemeinde Niederbiel inne, zunächst mit 100 Prozent, seit 2018 mit 50 Prozent. Seit September dieses Jahres arbeitet Lukas Meister, der auch Presbyter in Niederbiel war, als Erzieher in der dortigen Kindertagesstätte. „Danke, dass du die frohe Botschaft von Jesus in die Herzen der Kinder und Jugendlichen gesät hast“, sagte Helga Meinecke vom Presbyterium Niederbiel in ihrem Grußwort. Die „super Zusammenarbeit mit einem super Typen“ lobte Pfarrer Pack, der Lukas Meister zum Abschied eine Kiste mit Leckereien überreichte.

Je einen Blumenstrauß erhielten Beate Pack und Mirjam Meister für ihre große Unterstützung in der Gemeindearbeit. Die Orgel im Gottesdienst spielten Sascha Börner und Gerhard Eckhardt, die Begrüßung hatte Karl Alischer übernommen.

Mit weiteren Grußworten, darunter auch von Bürgermeister Frank Inderthal, aus Gemeindegruppen und dem Kirchenkreis sowie mit Geschenken wurde der Theologe auch beim anschließenden Kirchcafé im Gemeindehaus bedacht. Pfarrer Michael Perko, der für die Pfarrkollegen sprach, spielte auf dem Klavier eine Variation des Chorals „Bewahre uns Gott, behüte uns Gott“.

Mit der Vakanzverwaltung und damit mit der Presbyteriumsleitung der Kirchengemeinden Niederbiel und Oberbiel ist Pfarrer Hans-Jörg Ott aus Kraftsolms betraut. Vakanzvertreter ist Pfarrer Martin Weber. Er wird in den beiden Gemeinden Gottesdienste feiern, Amtshandlungen vollziehen und als Seelsorger tätig sein.

 

bkl

Bild 1: Pfarrer Frankjörn Pack (2.v.r.) wurde von Superintendent Hartmut Sitzler (2.v.l) von seinem Dienst in den Kirchengemeinden Niederbiel und Oberbiel entpflichtet. Künftiger Vakanzvertreter ist Pfarrer Martin Weber (l.). Aus seinem Dienst verabschiedet wurde zudem der ehemalige Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit Lukas Meister (r.).

Bild 2: “Am Ende bleibt die Freude” – Pfarrer Frankjörn Pack in seiner Predigt anlässlich seiner Verabschiedung in der Evangelischen Kirche Niederbiel.

Bild 3: Letzte Amtshandlung: Frankjörn Pack hat seinen ehemaligen Mitarbeiter für Kinder- und Jugendarbeit Lukas Meister im Gottesdienst verabschiedet.

Bild 4: Herzliche Dankesworte gab es für Ehepaar Beate und Frankjörn Pack von den Presbytern Wilhelm Müller (Niederbiel) und Claudia Hey (Oberbiel).

Bild 5: Bürgermeister Frank Inderthal überreichte ein Bild aller Solmser Kirchen.

Bild 6: “Bewahre uns Gott, behüte uns Gott” spielte Pfarrer Michael Perko in einer freien Variation für Frankjörn Pack auf dem Klavier.