Marlene Förster als Kreisverbandsvorsitzende im Jahresgottesdienst der Frauenhilfe verabschiedet:
15 Jahre lang hat Marlene Förster aus Steindorf den Kreisverband Wetzlar/Braunfels der Evangelischen Frauenhilfe geleitet. Jetzt hat Superintendent Dr. Hartmut Sitzler die 75-Jährige im Rahmen des Gottesdienstes zum Jahresfest der Frauenhilfe, der von Frauen des Kreisverbandes gestaltet wurde, aus diesem ehrenamtlichen Dienst verabschiedet.
„Ich stehe hier mit ganz viel Dankbarkeit“, sagte der leitende Geistliche in der Wetzlarer Kreuzkirche. Über lange Zeit hinweg habe Marlene Förster mit ihrer klugen, beständigen und mutigen Art mitgeholfen, das Schiff der Frauenhilfe auf gutem Kurs zu halten. „Danke für alles, was Sie in den vielen Jahren mit Ihrem Glauben ausgestrahlt und uns über den Glauben gelehrt haben.“ Sitzler sang unter eigener Gitarrenbegleitung das Lied „Glauben heißt: Christus mit Worten zu nennen“ für Marlene Förster und schenkte ihr einen Blumenstrauß. Marlene Schleicher und Jochen Gessner, die als Vertreter des Frauenreferates ein Grußwort sprachen, deuteten den Namen „Marlene“ als „schönes Licht“ und brachten ihn in Verbindung mit dem inhaltlichen Thema des Gottesdienstes.
Den Gottesdienst feierte der Kreisverband zum Thema „Ver-rücktheit“ und machte dies an der biblischen Gestalt der Maria Magdalena fest. Frauen erführen bis heute, dass sie für verrückt erklärt würden, wenn sie ihren eigenen Weg gehen wollten, erklärte Marlene Förster bei ihrer Begrüßung. „Maria von Magdala und ihre Wirkungsgeschichte zeigen, wie Frauen als Objekt verwendet und ‚ver-rückt‘ (gemacht) werden.“ An der Auslegung von Bibeltexten über Maria Magdalena machten die Kreisverbandsfrauen deutlich, dass es bei „Ver-Rücktheit“ nicht nur um seelische Krankheiten geht. Maria habe den Blick auf die Wirklichkeit „ver-rückt“, hieß es. „Eine, die uns alle ver-rücken will von der Todeswelt in die Wirkmacht des Lebens.“ Maria gehörte zu den Frauen, die Jesus begleiteten (Lukas 8, 1-3), sie salbte Jesu Füße (Johannes 12,1-8), verließ Jesus auch dann nicht, als er am Kreuz hing (Mattäus 27, 55-56) und wurde nach Jesu Auferstehung zur Freudenbotin (Johannes 20,11-18). So wurde im Gottesdienst für alle Frauen um Mut, Kraft und Vertrauen gebeten, ihrem Herzen zu folgen und eigene sowie notwendige Wege zu gehen.
Musikalisch begleiteten Pfarrerin Siglinde Gallus mit der Altflöte und Superintendent Sitzler mit der Gitarre den Gesang der Frauenhilfsfrauen aus vielen Regionen des Kirchenkreises, unter ihnen auch ehemalige Kreisverbandsvorsitzende und Frauenreferats-Verantwortliche.
Seit 2003 war Marlene Förster Beisitzerin im Kreisverband Wetzlar/Braunfels der Evangelischen Frauenhilfe. 2008 wurde sie zur Vorsitzenden gewählt. Zudem ist sie bereits 30 Jahre lang Mitglied und wurde später Vorsitzende der Frauenhilfe in Steindorf. Diese Gruppe wird Marlene Förster auch weiterhin leiten. Weitergeführt wird der Kreisverbandsvorstand der Frauenhilfe als Team und mit Iris Unger als stellvertretender Vorsitzender.
Nach dem Gottesdienst folgte eine Zeit der Geselligkeit bei selbstgebackenen Häppchen. Dagmar Müller, leitende Pfarrerin im Landesverband, dem auch Marlene Förster einst im Verwaltungsrat angehörte, dankte der scheidenden Kreisverbandsvorsitzenden für ihre Begleitung und Verlässlichkeit in schwierigen Zeiten. Iris Unger ließ das Engagement Marlene Försters in Verbindung mit der Geschichte des Kreisverbandes Revue passieren und die Kreisverbandsfrauen sprachen ihrer langjährigen Vorsitzenden ermutigende Bibelverse zu. Marlene Förster bedankte sich mit herzlichen Worten bei den Vorstandsfrauen, ohne die sie ihre Arbeit nicht hätte tun können.
Das Jahresfest mündete in die Präsentation einer Reihe von vergnüglichen Sketchen der Theatergruppe „Spätlese“, die mit viel Applaus bedacht wurde.
bkl
Bild 1: Marlene Förster (Mitte) inmitten der Kreisverbandsfrauen (vorne,v.l.): Christel Kunz, Doris Schöner, Jutta Keil, (2. Reihe v.r.) Ortrud Mechler, Iris Unger, (hinten, Mitte) Siglinde Gallus, mit Superintendent Hartmut Sitzler (oben r.) sowie Marlene Schleicher (2. Reihe, 1.v.l.) und Jochen Gessner (oben l.) als Vertreter des Frauenreferates.
Bild 2: Dank und Verabschiedung mit Blumen von Superintendent Sitzler und einem Gutschein, überreicht von Marlene Schleicher und Jochen Gessner für das Frauenreferat des Kirchenkreises.
Bild 3: Siglinde Gallus und Hartmut Sitzler begleiteten den Gottesdienst musikalisch.
Bild 4: Verrückt oder ver-rückt? Jutta Keil und Christel Kunz stellen mit zwei Stühlen szenisch dar, wie die biblische Maria Magdalena die Wirklichkeit „ver-rückt“ hat, indem sie einiges auf den Kopf stellte.
Bild 5: Leitende Pfarrerin Dagmar Müller der Evangelischen Frauen im Rheinland dankte Marlene Förster für ihre Begleitung im Landesverband.
Bild 6: Die Theatergruppe „Spätlese“ erfreute ihr Publikum mit lustigen Sketchen.