Superintendentin i.R. Ute Kannemann predigt anlässlich ihres 40-jährigen Ordinationsjubiläums in Lützellinden:

„Schon als Konfirmandin habe ich mich dafür interessiert, die biblischen Geschichten und etwas von Gott verstehen zu wollen“, so Ute Kannemann, ehemalige Superintendentin des Evangelische Kirchenkreises Wetzlar und Gemeindepfarrerin i.R. von Lützellinden. Ihr Entschluss, Pfarrerin zu werden, reifte dann im Studium: „Das Evangelium als frohmachende, aufrichtende und wegweisende Zusage für jeden Menschen weiterzusagen, als Orientierung für das gesellschaftliche Leben und den Weg der Gemeinden darin sowie selbst daraus zu leben, war mein Anliegen.“

Am 19. September begeht die Theologin ihr 40-jähriges Ordinationsjubiläum. 1982 ist sie von Superintendent Theodor Preis in der evangelischen Kirche in Lützellinden ordiniert worden. Aus diesem Anlass hat die Gemeinde Ute Kannemann jetzt in einem Gottesdienst, den sie in Lützellinden übernommen hatte, gratuliert.

Zum Bibeltext zur Frage nach dem wichtigsten Gebot (Markusevangelium, Kapitel 12) bezog sich die Theologin auf die derzeitige Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe. Sie steht unter dem Motto „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“. Die Liebe Christi mache Unrecht und Leid, wie beispielweise die Armut vieler Menschen, öffentlich, erklärte Kannemann. „Gott will uns auf seinem Weg der Liebe mitnehmen, damit sie ankommt und Kirche und Welt in Gerechtigkeit erneuert.“ In diesem Sinne gehörten Gottesliebe und Nächstenliebe zusammen, führte sie aus.

Die 1953 in Gummersbach geborene und in Bergneustadt aufgewachsene Seelsorgerin studierte in Bonn und Tübingen Evangelische Theologie. Ihr Vikariat absolvierte sie in der Zeit von 1980 bis 1982 in Essen-Rüttenscheid. Im Anschluss wirkte die Theologin für ein Jahr als Pastorin im Hilfsdienst in Lützellinden. Ihre Einführung als Gemeindepfarrerin von Lützellinden war am Neujahrstag 1984. Ab 1988 teilte sich Ute Kannemann die Pfarrstelle mit ihrem Mann Pfarrer Horst Kannemann. Im November 2005 wurde sie als erste Frau im Evangelischen Kirchenkreis Wetzlar zur Superintendentin gewählt. Die Mutter zweier erwachsener Kinder engagierte sich als Mitglied und im Vorstand zahlreicher kreiskirchlicher Gremien wie im Sozialethischen Ausschuss, im Verein „Junge Arbeit Wetzlar“ und in der weltweiten Partnerschaftsarbeit sowie über 24 Jahre als Landessynodale und stellvertretendes Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland. 2017 trat die Theologin in den Ruhestand. Derzeit engagiert sie sich in der Internationalen Ökumenischen Gemeinschaft (IEF) Deutsche Region und hält vertretungsweise Sonntagsgottesdienste – nicht nur in Lützellinden.

Beim Empfang mit Kaffeetrinken hinter der Kirche gab es viele herzliche Begegnungen mit guten Gesprächen für die ehemalige Gemeindepfarrerin und Superintendentin. Presbyterinnen hatten Muffins gebacken und eine „40“ daraus gelegt.

Presbyteriumsvorsitzender Gerhard Lotz hielt eine kleine Ansprache und überreichte Ute Kannemann einen Blumenstrauß und ein Buchgeschenk.

 

bkl / Fotos: Gerhard Lotz

Bild 1: Pfarrerin und Superintendentin i.R. Ute Kannemann (Mitte), hier mit Presbyterinnen und Presbytern im Kirchgarten Lützellinden, feierte gemeinsam mit der Gemeinde ihr 40-jähriges Ordinationsjubiläum.

Bild 2: Presbyterinnen hatten gebacken und eine „40“ aus Schoko-Muffins anlässlich von Ute Kannemanns Jubiläum zusammengelegt.

Bild 3 und 4: Viele herzliche Gespräche und Begegnungen gab es beim Empfang im Kirchgarten für Ute Kannemann.