In einer Welt voller Unsicherheiten – von Wirtschaftskrisen über Arbeitsplatzverlust bis hin zu globalen Konflikten wie in der Ukraine, Palästina und dem Libanon – scheint eine Krise die nächste abzulösen. Der diesjährige Buß- und Bettagsgottesdienst in der Christuskirche in Niedergirmes widmete sich genau diesen Herausforderungen. Unter dem Motto „Zuspruch und Anspruch in chaotischen Zeiten“ suchten die Besucher:innen nach Orientierung und Klarheit.

Gemeinsam gestaltet: Kirche und WALI im Dialog

Die Veranstaltung war eine Kooperation zwischen der Arbeitsloseninitiative im Lahn-Dill-Kreis (WALI) und des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill. Der Superintendent des Kirchenkreises an Lahn und Dill, Dr. Hartmut Sitzler, machte in seiner Predigt die Herausforderungen unserer Zeit zum zentralen Thema. Seine Botschaft: „Wir brauchen wieder eine klare Orientierung, was wir eigentlich glauben.“

Er bezog sich dabei auf die biblische Geschichte vom goldenen Kalb (2. Mose, Kapitel 32). In chaotischen Zeiten würden Menschen oft nach Halt suchen und seien dabei anfällig für falsche Götzenbilder und irrführende Autoritäten. „Denn aus Hoffnung und Angst werden Götzen gemacht. Das war 1934 so, als sich Christenmenschen in Barmen zu einer Bekenntnissynode getroffen haben, um sich mit ihrem Glauben klar von Naziträumen abzugrenzen. Und auch heute scheinen die Zeiten wieder chaotischer zu werden. Gerade wenn es unübersichtlich wird, ist es Zeit, sich auf das Wesentliche zu besinnen,“ so Sitzler.

Ein Zeichen für Frieden und Hoffnung

Die Gemeinde setzte in der gut besuchten Christuskirche ein starkes Zeichen für Frieden und Gemeinschaft. Neben der Predigt standen Musik und gemeinsames Singen im Mittelpunkt. Ein besonderes Highlight war „Wir zieh‘n den Frieden“ von Udo Lindenberg, musikalisch begleitet von Dorothea Hanstein (Klavier/Gesang) und Stephan Russel (Percussion/ Gesang).

Der Gottesdienst wurde mit dem gemeinsamen Singen von Matthias Claudius’ „Abendlied“ „Der Mond ist aufgegangen“ stimmungsvoll abgerundet.

Theater und Begegnung im Anschluss

Nach dem Gottesdienst gab es Gelegenheit zu Austausch und Begegnung bei einem kleinen Imbiss. Anschließend präsentierte die WALI wieder ihr traditionelles Theaterstück. Dieses Jahr  „Woyzeck“ von Georg Büchner, mit dem sie auch wieder die Zuschauer:innen begeisterte und den Abend eindrucksvoll abschloss.

 

JCK

 

Fotos: Jan-Christopher Krämer

 

Bild 1: Gottesdienst gemeinsam gestaltet: Der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill und die WALI

Bild 2: Dorothea Hanstein (Klavier/Gesang) und Stephan Russel (Percussion/ Gesang) begleiteten den Gottesdienst musikalisch und sorgten für das eine oder andere Highlight.

Bild 3: Mit Büchners „Woyzeck“ begeisterte die WALI dieses Jahr die Zuschauer:innen.