Benefizgala  für Partnerkirche in Namibia:

Immer neu verstehen es die Akteure, Geschichte und Anliegen der Partnerschaftsarbeit anschaulich und fesselnd zu präsentieren und dabei das musikalische Vergnügen nicht zu kurz kommen zu lassen. Das haben sie auch bei der vierzehnten Benefizgala für Namibia am Pfingstmontag im Evangelischen Gemeindehaus Krofdorf wieder gezeigt. Rund 670 Euro an Spenden haben dabei die Gäste für Projekte zur Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche im Evangelischen Kirchenkreis Windhoek zusammengelegt, mit dem der Kirchenkreis Wetzlar seit 38 Jahren eine intensive Partnerschaft pflegt.

100 Gäste, unter ihnen der Wetzlarer Superintendent Jörg Süß, konnte Moderatorin Dr. Christiane Esser (Wetzlar), gleichzeitig Vorsitzende des Namibia-Ausschusses, begrüßen. Sie wurden für ihr Kommen mit einem bunten Programm aus niveauvoller Musik verschiedener Stilrichtungen und Stimmungslagen, reizvollen Landschaftsbildern, Gesprächen, Informationen sowie mit einem reichhaltigen, von Karin Wegener organisierten Buffet bedacht.

Der Krofdorfer Pfarrer Christoph Schaaf, der auch die Schlussandacht hielt, hatte es verstanden, zahlreiche junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren aus seiner Gemeinde für einen Auftritt bei der Gala zu motivieren. Mit den traditionellen Gospelsongs „Give me that old time religion“ und „Siyahamba“ sowie dem Choral „Lobe den Herrn“ gab zudem der Singkreis unter Leitung von Thomas Bernsdorff einen Einblick in sein musikalisches Können. Der Dirigent erfreute das Publikum darüber hinaus mit dem beeindruckenden Gitarrensolo „Choro Brasil“ von Hector Ayala. Den musikalischen Auftakt machten die beiden 14-Jährigen Lilly Barth und Carla Hollaender mit dem Popsong „Stay“ (Rihanna), dem später „Ja“ der Pop-Rock-Band Silbermond folgte. Klassische Musik konnten die Zuhörer beim Walzer und einem Andante von Antonio Bruni im Geigenduett der Schwestern Lara Gruber und Lucie Gruber genießen. Beachtlich auch das Geigensolo der 14-jährigen Dunja Kreienhop, die ein Allegro von J.H.Fiocco präsentierte. „I Giorni“ von Ludovico Einaudi war von Hanna Schaaf am Klavier zu hören, präzise und mit viel Gefühl vorgetragen. “Todopoderoso” („der Allmächtige“) lautete der Titel einer Präsentation von Janine Mac-Evoy, die gemeinsam mit Janka Rosenstock auch die eigens komponierten und getexteten Lieder  “Nur du” und “Everything” zur Gitarre sang.

Mit einer Bilderreise führte Schulreferent Michael Lübeck durch das Land im Südwesten Afrikas, während Pfarrer i.R. Adalbert Gundel von seiner ersten Reise Anfang der 80er Jahre nach Namibia erzählte. Bei den Interviews der Moderatorin mit Partnerschaftsmitgliedern, der Verlesung eines Grußwortes des namibischen Dean (Superintendenten) Abraham Kheibeb und Informationen über die Vereinte Evangelische Mission wurde deutlich, dass Kennzeichen der Partnerschaft zwischen Wetzlar und Windhoek Beständigkeit und gegenseitige Wertschätzung sind. „Es geht ja nicht nur um Geld“, sagte Altsuperintendentin Ute Kannemann, „sondern vor allem darum, wie die Menschen miteinander umgehen.“ Das hat auch Partnerschaftsmitglied Dorothea Süß aus Wetzlar bei einem Besuch in Namibia so erlebt und möchte daher den Kontakt zu den Menschen dort halten.

Auch eine Herero-Tracht im Original gab es zu sehen: Hitjivirue Nunuhe, die namibische Ehefrau von Ökumene-Pfarrer Joachim Dührkoop (Neuwied), erklärte den Gästen ihre traditionsreiche Kleidung.

Hans Herbold informierte zudem über den Freundeskreis Okuryangava: „In fast 13 Jahren haben 19 Menschen aus dem Kirchenkreis Wetzlar fast 100.000 Euro gesammelt“, warb der Pfarrer im Ruhestand aus Wetzlar für weitere Mitglieder.

Der Heilige Geist könne Barrieren überwinden und dazu helfen, dass Menschen in weltweiten Partnerschaften wie Brüder und Schwestern in Christus verbunden sind, hatte Pfarrer Dührkoop in seiner Predigt am Pfingstsonntag in der Krofdorfer Margarethenkirche gesagt: „Der Geist Gottes hilft, bei den komplexen Problemen dieser Welt das Richtige vom Falschen zu unterscheiden und Macht- und Profitgier Glaube, Liebe und Hoffnung entgegen zu setzen.“

Weiter geht es mit Namibia-Aktionen bereits in dieser Woche: Im Rahmen ihrer Deutschlandtournee kommen die „Bridgewalkers“ aus Namibia auch nach Wetzlar, Lützellinden und Volpertshausen. Der namibische Chor bietet am Donnerstag, 24. Mai in der Evangelischen Kirche Volpertshausen (Rheinfelser Str. 68), am Freitag, 25. Mai in der Evangelischen Kirche Lützellinden (Rheinfelser Str. 15) sowie am Samstag, 26. Mai, in der Wetzlarer Kreuzkirche (Stoppelberger Hohl 42), jeweils um 19.30 Uhr ein buntes Programm aus Chormusik, Gospel und Tanz. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Mehr Informationen zur Namibia- Partnerschaft, zur Möglichkeit des Spendens, auch für den Freundeskreis Okuryangava und zur Mitarbeit sind unter www.evangelisch-an-lahn-und-dill.de  im Internet zu finden oder bei Dr. Christian Esser unter Tel.-Nr. 06441/43764 erhältlich.

bkl

[vc_gallery interval=”5″ images=”5248,5249,5250,5251,5252,5253,5254,5255,5256,5257″ img_size=”full”]Bild 1: Vertreter der Partnerschaft mit Namibia nahmen an der Gala teil (v.l.): Michael Lübeck, Christiane Esser, Ute Kannemann, Hans Herbold, Hitjivirue Nunuhe (in Herero-Tracht) und Joachim Dührkoop.

Bild 2: Der Singkreis der Kirchengemeinde Krofdorf erfreute mit Gospels und dem Choral „Lobe den Herren“.

Bild 3: Geigensolistin Dunja Kreienhop, 14 Jahre alt, spielte ein Allegro.

Bild 4: Hanna Schaaf präsentierte Ludovico Einaudi am Klavier.

Bild 5: Popsongs gab es von Lilly Barth (l.) und Carla Hollaender zu hören.

Bild 6: Die Schwestern Lara Gruber und Lucie Gruber spielten Klassisches im Geigenduett.

Bild 7: Eigenkompositionen bot Janine Mac-Evoy (l.) gemeinsam mit Janka Rosenstock dar.

Bild 8: Thomas Bernsdorff sorgte mit dem Gitarrensolo “Choro Brasil” für Begeisterung unter den Zuhörern.

Bild 9: Pfarrer Joachim Dührkoop vom Gemeindedienst für Mission und Ökumene hielt die Pfingstpredigt in der Krofdorfer Margarethenkirche.

Bild 10: Fürbitten im Gottesdienst für die Partnerschaft mit Namibia hielten (v.l.) Dorothea Süß, Pfarrer i.R. Hans Herbold, Superintendentin i.R. Ute Kannemann und Björn Priester.