Wetzlarer Oberbürgermeister hisst Mayors-for-Peace-Flagge:

Am 22. Januar 2021 ist der von den Vereinten Nationen 2017 verabschiedete Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft getreten. Aus Anlass des einjährigen Bestehens dieses Vertrages hat Oberbürgermeister Manfred Wagner am Wetzlarer Rathaus die Mayors-for-Peace-Flagge gehisst. Die Fahne, die der Wetzlarer Friedenstreff und der Arbeitskreis Frieden im Kirchenkreis an Lahn und Dill mit Pfarrer Stephan Hünninger vor vier Jahren der Stadt überreicht hatten, steht als Zeichen für Frieden und die Abschaffung von Nuklearwaffen.

Vertreterinnen und Vertreter des Arbeitskreises Frieden mit Ernst von der Recke und Stephan Hünninger, des Friedenstreffs Wetzlar mit Gert Knauder sowie von Pax Christi Rhein Main mit Bezirksdekan Peter Hofacker und Pfarrer Christian Enke begleiteten die Aktion und präsentierten Banner, die die Botschaft unterstrichen. Anwesend war auch Stadtrat Norbert Kortlüke.

2017 hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, der deutschen Sektion der „Bürgermeister für den Frieden“ beizutreten. Die weltweite Initiative war 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima, Tadatoshi Akiba, mit dem Ziel der atomaren Abrüstung gegründet worden. Dass sich eine friedliche und sichere Zukunft nur in einer Welt ohne Atomwaffen gestalten lässt, davon ist Oberbürgermeister Manfred Wagner überzeugt.

„Mayors for Peace“ gehören zu den Mitgliedern von ICAN (Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen), einem globalen Bündnis von über 500 Organisationen in 103 Ländern, das sich der Völkerverständigung und dem Einsatz für die Ächtung von Atomwaffen, für Abrüstung und Frieden verpflichtet. Das internationale Bündnis erhielt 2017 den Friedensnobelpreis. Auch die deutsche Sektion, seit 2014 ein eingetragener Verein, setzt sich für die Anerkennung des Atomwaffenverbotsvertrages ein sowie für den Abzug der in Deutschland stationierten amerikanischen Atombomben.

Der Atomwaffenverbotsvertrag ist eine internationale Vereinbarung, die Entwicklung, Produktion, Test, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung und Einsatz von Kernwaffen sowie die Drohung damit verbietet. Der Vertrag ist völkerrechtlich bindend.

Zu den Erstunterzeichnern eines Aufrufs zum Beitritt der Bundesregierung zum UN-Atomwaffenverbot gehörte vor zwei Jahren auch der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill.

„Zusammen mit vielen Menschen in Städten und Gemeinden und ihren Maxors for Peace begrüßen auch wir, dass die neue Bundesregierung an der Staatenkonferenz zum Atomwaffenverbotsvertrag in Wien als Beobachter teilnimmt“, so Stephan Hünninger vom Arbeitskreis Frieden. „Es ist ein erster Schritt auf dem Weg, dem Vertrag beizutreten.“

Mahnwache am Samstag

Am Samstag, 29. Januar, findet in der Zeit von 11 bis 12 Uhr aus Anlass des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrages eine Mahnwache am Wetzlarer Eisenmarkt statt. Zu den Veranstaltern gehören neben dem Arbeitskreis Frieden der Wetzlarer Friedenstreff, IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhinderung eines Atomkrieges) und pax Christi/ Regionalgruppe Rhein Main.

bkl

 

Fotos: Ernst von der Recke

 

Bild 1: Vor dem Wetzlarer Rathaus hat Oberbürgermeister Manfred Wagner (2.v.r.) die Mayors-for-Peace-Flagge gehisst – im Hintergrund v.l.: Norbert Kortlüke (verdeckt), Gert Knauder, Stephan Hünninger und Peter Hofacker, vorne rechts Gabriele Hünninger.

Bild 2: Die Mayors-for-Peace-Flagge hatten der Arbeitskreis Frieden und der Wetzlarer Friedenstreff vor einigen Jahren der Stadt Wetzlar überreicht.

Bild 3: Banner gegen Atomwaffen werden vor dem Wetzlarer Rathaus präsentiert.