Pfarrer i.R. Volker Schmitt begeht 60-jähriges Ordinationsjubiläum:

Am 3. Februar ist es 60 Jahre her, dass der ehemalige Braunfelser Superintendent Ernst Küppers Volker Schmitt in der Evangelischen Kirche Nauborn ordiniert und ihn damit zu Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung beauftragt hat. Aus den 34 Jahren seines Pfarramtes ist Volker Schmitt insbesondere sein Einsatz für den Frieden gut in Erinnerung:

„Die Friedensfrage war schon damals eine ganz wichtige im Kirchenkreis Braunfels. Wir haben uns engagiert nach dem Motto ‚Frieden schaffen ohne Waffen‘“, erinnert sich der Mitbegründer des Arbeitskreises Frieden. Superintendent Ernst Küppers habe die rund 40 monatlichen Friedensgottesdienste am sogenannten Sondermunitionslager in Bellersdorf unterstützt. Dort bewachten seit der Zeit der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts amerikanische und deutsche Soldaten taktische Kernwaffen. 1992 und 1993 verließen die Soldaten das Waffenlager, die militärischen Einrichtungen wurden aufgegeben. „Wir haben die einfach weggebetet“, kommentiert Volker Schmitt seinen Einsatz und den vieler Pfarrer und Gemeindeglieder aus dem Kirchenkreis gegen Nuklearwaffen.

In seinen Kirchengemeinden habe er sich sehr wohl gefühlt, erzählt der 86-Jährige. Die Gemeindearbeit habe ihm Freude gemacht. Mehrere Jugend- und Frauenkreise entstanden in der Zeit seines Pfarramtes sowie die Veranstaltungsreihe „Nauborner Treff“. Jugend-, Familien- und Seniorenfreizeiten sowie Studienfahrten in zahlreiche europäische Länder, auch nach Israel, in die Türkei und Nordafrika, hat er organisiert. Zudem fällt der Auf- und Umbau der Gemeindehäuser in Nauborn und Laufdorf in seine Amtszeit.

Geboren ist Volker Schmitt 1936 in Wuppertal. Dort begann er auch mit dem Studium der Evangelischen Theologie, das er in Göttingen und Bonn weiterführte. Vikar und damit in der praktischen Ausbildung war der Theologe in Meisenheim/Glan, in Übach-Palenberg und in Wipperfürth. Einen Teil der praktischen Ausbildungszeit verbrachte er zudem im reformierten Predigerseminar in Wuppertal-Elberfeld. Als Pastor im Hilfsdienst wirkte Schmitt anschließend in den Kirchengemeinden Nauborn und Laufdorf, wo er damals gleichzeitig als Vakanzverwalter tätig war. Nach seiner Wahl durch die beiden Presbyterien wurde Volker Schmitt 1964 Gemeindepfarrer in Nauborn und Laufdorf.

Der Wunsch, Theologie zu studieren, sich ordinieren zu lassen und Pfarrer zu werden, sei ihm bereits in die Wiege gelegt worden, sagt Schmitt auf die Frage nach seiner Motivation, den Pfarrberuf zu ergreifen. Sein Vater war Stadtmissionar bei der Wuppertaler Stadtmission. Diese Arbeit habe ihn geprägt, sodass die Entscheidung, ins Pfarramt zu gehen, selbstverständlich für ihn war, sagt Schmitt.

Im Kirchenkreis Braunfels wirkte Volker Schmitt als Assessor (stellvertretender Superintendent) und hatte Synodalbeauftragungen für missionarische Dienste, Ökumene und die Telefonseelsorge inne. Zudem war der Theologe Mitglied in zahlreichen kreiskirchlichen Ausschüssen. Als Abgeordneter zur Landessynode setzte der Theologe sich für die Interessen des Kirchenkreises bei der rheinischen Kirche ein.

Mit seiner Frau Margret, die als Grundschullehrerin und ehrenamtlich in der Gemeinde arbeitete, hat Volker Schmitt drei Kinder und sieben Enkel. Im Ruhestand hat er sein musikalisches Talent wiederaufleben lassen und insbesondere in Oberbiel in 199 Gottesdiensten die Orgel gespielt, wie er berichtet.

Im Wohnzimmer der Schmitts steht ein Bösendorfer-Flügel. Sobald die bestellte neue Sitzgelegenheit dafür da ist, will Volker Schmitt wieder spielen – Bach, Beethoven, Mozart, Brahms und andere klassische Komponisten, deren Musik er liebt.

bkl

Pfarrer i.R. Volker Schmitt begeht am 3. Februar sein 60-jähriges Ordinationsjubiläum.