Botschafter dankt Tikato für die langjährige Hilfe:

Der Botschafter des westafrikanischen Landes Burkina Faso, Simplice Honoré Guibila, hat dem „Arbeitskreis Tikato – Brot für die Welt“ im Kirchenkreis an Lahn und Dill gedankt für die langjährige Unterstützung seines Landes. Bei der Feier “45 Jahre Tikato für Burkina Faso” in der Kreuzkirche sagte er vor 190 Besuchern, die Solidarität über eine so lange Zeit sei bemerkenswert. Sie zeige die Liebe der Menschen in Mittelhessen zu der Bevölkerung in Burkina Faso. Sein Land werde gerade durch den Terrorismus in Mitleidenschaft gezogen. Er hoffe, dass der Terror überwunden sei, wenn Tikato sein 50-jähriges Bestehen feiern könne.

1974 hatte die Tätigkeit des Arbeitskreises nach einem Aufruf zur Hilfe für die von Dürre betroffene Region Obervolta durch Brot für die Welt ihren Anfang genommen.

Landrat Wolfgang Schuster (SPD) würdigte das Engagement des Arbeitskreises Tikato, der sich für andere Menschen einsetzt. Die 188 Projekte seien dafür ein beeindruckendes Zeugnis. Schuster erinnerte an die Astronauten in der Raumstation ISS. Wenn sie auf die Erde blicken, sähen sie keine Grenzen, nur die eine Welt. Schuster brachte dabei einen Seitenhieb auf den amerikanischen Präsidenten Donald Trump: „Die einen bauen Mauern, die anderen Windmühlen. Wir wollen Windmühlen bauen“.

Die Tikato-Vorsitzende Heidi Janina Stiewink hatte den Abend unter das biblische Motto „Einer trage des anderen Last“ aus dem Brief des Paulus an die Galater, Kapitel 6, Vers 2 gestellt.

Oberbürgermeister Manfred Wagner hatte die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen. Er sprach seinen Dank dafür aus, dass Tikato das Band des Kirchenkreises zu der kirchlichen Entwicklungsarbeit in Burkina Faso pflegt. Die Solidarität zu dem afrikanischen Land sei gelebte Partnerschaft. „Sie machen das Bibelwort erlebbar“, lobte Wagner. Denn die Menschen seien aufgerufen Nächstenliebe zu üben, sich anderen zuzuwenden und ihnen zu helfen, in Würde leben zu können. Dabei sei Tikato keine Einbahnstraße. Die Arbeit habe nämlich nicht nur das Leben der Menschen in Burkina Faso verändert , sondern auch derer, die sich engagieren. Wagner erinnerte daran, dass die Stadt dem Arbeitskreis Tikato im Jahr 2011 den Ehrenamtspreis verliehen hat. Der OB zeigte sich begeistert, dass das Engagement in vielen Bereichen Veränderungen bringt. Er erwähnte die jährliche Aktion Mangobaum von Dorf zu Dorf , das Staudammprojekt, Gesundheitsprojekte, Hilfe für Kleinkinder, Alphabetisierungskurse und Landwirtschaftsprojekte. Wagner erinnerte auch daran, dass seit 1984 die Aktion Brückenschlag Verbindung schafft zwischen den Menschen beider Städte.

Pfarrer Roland Rust führte aus, dass Gott die Verantwortung füreinander heraus stelle. Die Christen in Mittelhessen hätten durch die Jahrzehnte etwas abgegeben von ihrem Reichtum und seien reich geworden durch die Begegnung mit Brüdern und Schwestern aus Burkina Faso. „Ihr stärkt uns im Glauben, regt uns an zum Umdenken, denn ihr leidet unter dem von uns verursachten Klimawandel. Der Terror fordert uns auf, weltweit im Frieden zu leben“, so Rust, der seit Januar den Kirchenkreis an Lahn und Dill leitet.

Für die kirchliche Aktion „Brot für die Welt“ sprach Floretta Kayales der Tikato-Gruppe ihren Dank aus. Projekte wie Tikato seien eine wichtige Basis für die kirchliche Entwicklungszusammenarbeit. Durch die Berichte in den Gemeinden erzeuge Tikato eine große Solidarität mit den Menschen in Afrika, die rund 4.500 Kilometer entfernt leben.

Aus Burkina Faso war der  Leiter des Büros der Entwicklungshilfe für die evangelischen Kirchen, Etienne Bazie, nach Wetzlar gekommen. Über die Jahre habe Gott viele Dinge in seiner Heimat gewirkt. Heute seien die Ergebnisse zu sehen. Durch alle Projekte in den Bereichen Ernährung, Bildung, Gesundheit, der Wasserversorgung und Bildung von Dozenten habe sich das Leben der Menschen verbessert. Bazie dankte auch Pfarrer Roland Rust und den Gemeinden sowie der Stadt Wetzlar, die ihre Solidarität zu seinem Volk zeigten. Bazie überreichte ein Bild aus seiner Heimat an die Vorsitzende Heidi Stiewink.

Der Abend wurde von zahlreichen Sängern und Instrumentalisten mitgestaltet. So spielte der Bläserkreis Wetzlar unter Leitung von Kantor Dietrich Bräutigam und der Chor Gospel plus (Leitung Thorsten Schauß). Die 12-jährige Kirsten Müller (Ehringshausen) spielte mit ihrem Musiklehrer Michael Hoyer Flöte. Der Student Joel Bazie, der im französischen Brest studiert, spielte Trommel.

Stiewink stellte die 13 Mitglieder des Arbeitskreises vor, die dafür sorgen, dass die Menschen in Burkina Faso in Mittelhessen nicht vergessen werden.

Am 15. Juni ist der nächste Brückenschlag auf der alten Lahnbrücke in Wetzlar.

Bereits am Samstag, 23. März, um 17 Uhr berichtet Kapitän Reinhard Schmitz von der Seawatch in der Wetzlarer Kreuzkirche über die Rettung von Bootsflüchtlingen aus dem Mittelmeer. Tikato engagiert sich gegen Fluchtursachen in Burkina Faso und ist gemeinsam mit dem Arbeitskreis Flucht im Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill Veranstalter des Vortrags.

lr[vc_gallery interval=”5″ images=”7015,7016,7017,7018″ img_size=”full”]Bild 1: OB Manfred Wagner überreicht einen Scheck an die Tikato-Vorsitzende Heidi Stiewink.

Bild 2: Der Botschafter des westafrikanischen Landes Burkina Faso, Simplice Honoré Guibila  mit Übersetzer Pfarrer Andreas Engelschalk.

Bild 3: Die Mitglieder des Arbeitskreises Tikato.

Bild 4: Der Chor Gospel plus unter Leitung von Thorsten Schauß.