Ihre Passion ist die Kalligrafie:
„Im Schönschreiben hatte ich in der Grundschule ein Eins“. Das bemerkte der Vorstand der Diakonie Lahn Dill, Mathias Rau, bei der Eröffnung der Ausstellung „Wandelbar“ im Haus der Kirche und Diakonie in der Langgasse 5. Noch bis zum 18. Oktober sind über 30 Werke von Anja Petry zu sehen. Die Wetzlarer Diplom Kommunikationsdesignerin hat sich seit 2007 auf das Schönschreiben, Kalligrafie genannt, spezialisiert.
Neben ihrer Arbeit am Computer widmet sie sich dem Gestalten mit schönen Schriften. Dabei verwendet Petry unterschiedliche Materialien wie Holzschnitt, Wachs, Farben und Papier. Techniken wie Offset-Fotografie und Collagen kommen zum Einsatz. In der Schule wird allerdings nicht Kalligrafie gelernt, sondern das leserliche Schreiben. „In der Kalligrafie werden sehr alte Schriften verwendet oder frei eigene Schriften entwickelt“ erläutert Petry.
Die Künstlerin wurde in Bayern geboren und ist am Ammersee als Kind aufgewachsen. Die Jugendzeit verbrachte sie im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg. Anschließend studierte sie Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Trier und schloss als Diplom-Designerin ab. Nach Tätigkeiten in Agenturen in Luxemburg, Freiburg und Köln machte sie sich selbstständig.
Seit 2005 spezialisiert sie sich zunehmend auf die Kalligrafie und arbeitet seitdem in diesem Bereich für Agenturen, Verlage und einzelne Kunden.
Mit ihren Werken hat sie bereits an mehreren nationalen und internationalen Ausstellungen und Wettbewerben teilgenommen. 2016 wurde sie zum Großen Preis der Kalligrafie in Westerloo (Belgien) eingeladen. Das damals entstandene Bild „Wandelbar“ hat der aktuellen Ausstellung den Titel gegeben. Unter den Bildern finden sich mehrere Werke, die sich dem Thema Tanz widmen. „Dabei gehen die Bewegung der Tänzer direkt in die Bewegung der skizzierenden Hand über“, so Laudator und Ehemann Frank Petry. Die Künstlerin setze in ihrem Leben den Wandel immer wieder um. Sie wolle mit ihren Werken eine Botschaft transportieren.
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Anja Petry stellt im Haus der Diakonie ihre Kalligrafien aus.