Auf der letzten Wegstrecke des Lebens erweist es sich, ob Du glaubst, was und an wen Du glaubst oder ob Du nur vage annimmst, dass es irgendwie weitergeht.
Ich kann mir nicht vorstellen, glücklich zu sein, wenn die wichtigsten Dinge im Leben nur auf Vermutungen beruhen würden. Z.B. Ob Dein(e) Partner(in) Dich wirklich liebt, ob Du richtigen Entscheidungen gefällt hast, was Deinen beruflichen Werdegang und v.a. Deine Beziehungen zu Familie, Freunden und Anderen angeht.
Ich darf sagen: Ich bin ein glücklicher Mensch, weil mir die Gewissheit geschenkt wird: Ich bin geliebt, und ich bin am richtigen Ort mit der Aufgabe, die Gott mir anvertraut hat. Darum ist es mir unendlich wichtig, auch Gewissheit zu haben, was nach meinem Tod mit mir sein wird und ob ich Hoffnung haben darf, meine Lieben und viele Andere in der Ewigkeit wiederzusehen.
In meiner jahrelangen Beschäftigung mit der Bibel, Religionsgeschichte, Philosophie, wird mir immer klarer: Die biblischen Berichte von der Auferstehung Jesu Christi sind glaubwürdig, weil sie wahr sind und historisch so geschehen sind. Die Menschen damals waren nicht leicht-gläubiger als wir. Alle Apostel und mehr als fünfhundert „Brüder“ (1.Kor 15,6) haben den Auferstandenen gesehen. Zehn von den zwölf Jüngern wären nicht für ihren Glauben getötet worden. Sie hätten nur sagen müssen, dass die Auferstehung eine Legende ist.
Auch mit der Wissenschaft kann man nicht gegen die Auferstehung argumentieren. Denn seit mehr als hundert Jahren ist das Weltbild eines lückenlos erklärbaren Zusammenhanges von Ursache und Wirkung (Kausalität) überholt. Wunder sind auch für einen rationalen Menschen denkbar. Aber vom Denken allein wird niemand glücklich.
Es kommt darauf an, auf was Du Dich verlassen kannst und vor allem, wem Du vertrauen kannst.
Jesus lebt, mit ihm auch ich.
Diese kurze Liedzeile (EG 115) fasst alles zusammen, woran ich fest glaube. ER, Jesus Christus, lebt. Weil ich Ihm hundertprozentig vertraue, lebt ER auch in mir. Für mich und meine Sünden ist er gestorben und auferstanden, damit ich leben darf in Ewigkeit.
Ohne dieses Vertrauen würde ich mit sehr gemischten Gefühlen meiner persönlichen Zukunft sowie der Zukunft meiner Kirche und dieser Welt entgegensehen.
Von Herzen wünsche ich Euch/Ihnen eine besinnliche Passionszeit und frohe Ostern. Vor allem wünsche ich Euch Gewissheit, dass Er lebt und Du/Sie mit IHM.
Euer Pfarrer Joachim Grubert