Pfarrerin mit Gottesdienst in Aßlar verabschiedet:

15 Jahre lang war Friederike Schuppener Pfarrerin in Aßlar. In einem festlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche ist die Theologin jetzt von Superintendent Dr. Hartmut Sitzler verabschiedet worden. Aufgrund sinkender Gemeindegliederzahlen wird Schuppeners Pfarrstelle im Umfang von 75 Prozent perspektivisch aufgehoben. So hatte die Theologin sich um die vakante Pfarrstelle der Kirchengemeinden Leun und Tiefenbach beworben, die sie nun zum 1. Juni antreten wird.

„Wir haben es in den 15 gemeinsamen Jahren nicht aufgegeben, beieinander und bei Gott anzuklopfen“, sagte die Theologin in ihrer Predigt zu den Versen 5-13 aus dem Lukasevangelium, Kapitel 11. Der Dienst der Pfarrerin sei ein gegenseitiges Anklopfen, Geben, Begleiten und Mitnehmen von ihr und den Menschen in der Gemeinde. Dabei könnten Geben und Nehmen sehr differenziert sein. Auch bei Begegnungen mit Gott erscheine auf den ersten Blick nicht alles als nahrhaft. Den Begegnungen mit den Menschen aus ihrer Gemeinde spürte Friederike Schuppener beim Spazierengehen nach und hat auf diese Weise ihre meisten Predigten vorbereitet.

Die 1970 in Aachen geborene Seelsorgerin hat in Marburg und Bonn evangelische Theologie studiert, die Zeit ihres Vikariates in Duisburg verbracht und war Pfarrerin im Probedienst in Meisenheim bei Bad Kreuznach sowie Pastorin im Sonderdienst in Düsseldorf. In Aßlar wirkte Friederike Schuppener seit 2007 als Pfarrerin gemeinsam mit Pfarrer Martin Reibis.

Die Theologin hat Freude am Predigen und an der Gestaltung von Gottesdiensten. „Ich tüftele gern an guten Gottesdiensten, arbeite gerne auch kreativ, um Menschen über verschiedene Sinne zu erreichen“, sagt sie über ihre Arbeit. Mit den Pfarrkollegen im Dilltall wurden ganze Predigtreihen organisiert. Zahlreiche Freiluftgottesdienste hat sie gehalten, Kloster-Einkehrtage organisiert und viel und gerne mit Kindern und Konfirmanden gearbeitet.

Besonders am Herzen lagen ihr in Aßlar auch die Seelsorgebesuche und die Ökumenearbeit mit Projekten wie der Ökumenischen Nacht der Kirchen.

Schuppeners Leidenschaft für Musik, Stille und Sprache schlug sich nieder in einer Weiterbildung zur Musiktherapeutin, die sie in der Gemeinde in die Arbeit mit Gruppen, Konfirmanden und im Gottesdienst kreativ einbringen konnte.

Die Einführung von Friederike Schuppener als Pfarrerin der Kirchengemeinden Leun und Tiefenbach ist am Sonntag, 19. Juni, in der evangelischen Kirche in Leun. Den Festgottesdienst, der um 14.30 Uhr beginnt, leitet Superintendent Hartmut Sitzler.

bkl

Abschied in der Evangelischen Kirche Aßlar: Pfarrerin Friederike Schuppener (Mitte) mit Superintendent Hartmut Sitzler (4.v.l.), Pfarrkollege Martin Reibis (2.v.r.) und Presbyterinnen und Presbytern.