Jürgen Werth tritt in Mönchskutte auf:

Das Jubiläum „500 Jahre Reformation“ hat den Wetzlarer Liedermacher Jürgen Werth vor zwei Jahren animiert ein Musical über den Reformator Martin Luther zu schreiben. Entlang der Biografie Luthers entstand eine CD mit 13 Liedern. Sie war Grundlage für das Konzert „Luther live“ in der Wetzlarer Hospitalkirche. Über 300 Zuschauer und Akteure füllten das Gotteshaus an der Lahn, um dem Lebensweg des Reformators zu folgen. Werth selbst schlüpfte in die Rolle von „Bruder Martinus“, so der Titel der CD, die im Verlag Abakus in Greifenstein-Allendorf erschienen ist. Siegfried Fietz hatte die Texte Werths vertont. Und so war es kein Wunder,, dass Fietz, aber auch sein Sohn Oliver Fietz und sein Tontechniker Gerhard Barth mit von der Partie waren. Dazu hatten sie sich den Projektchor der Evangelischen Kirchengemeinde Dutenhofen/Münchholzhausen unter der Leitung von Thomas Müller und Gerhard Barth auf die Bühne geholt.
Siegfried Fietz lobte zu Anfang die Sprachkunst von Werth, die in den Texten der Lieder zum Ausdruck kommt. Darauf entgegnete Werth schmunzelnd, das Beste, was aus einem Werth-Text werden könne sei ein Fietz-Lied.
Entlang des Lebensweges von Martin Luther, der am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Kirchentür in Wittenberg geschlagen hatte, führte das mehr als einstündige Musical. Werth hatte es verstanden, den vor 500 Jahren wirkenden Reformator mit seinen Fragen und Zweifeln, mit seiner Suche und Verzweiflung in die Gegenwart zu holen und so aktuelle Fragestellungen des modernen Menschen aufzugreifen. Die Lieder zeigten Luther mal polternd, mal zärtlich, mal augenzwinkernd und auch weinend, etwa beim Verlust seiner Tochter Magdalena im Jahr 1546, der ihn schwer getroffen hatte.
Zwischen den Liedern erschien Werth in Mönchskutte gekleidet auf der Bühne und trug Texte zu Luthers Leben vor.
Den jungen Luther sang Olvier Fietz, den älteren übernahm nach einer Pause Siegfried Fietz. Die Zuschauer erlebten, wie Luther im Gewitter vor Stotternheim das Gelübde sprach, Mönch werden zu wollen. Werth stellte die größte Entdeckung des Mönches vor, dass der Mensch allein aus Gnade gerecht wird.

Die Anwesenden hörten vom Reichstag in Worms, wo Luther sich verteidigen musste, von der Flucht Katharina von Boras aus dem Kloster in einem stinkenden Heringsfass, von der Heirat und dem von „Herr Käthe“ geführten Haushalt.

In „sola fide“ besang Fietz die Kernsätze der Reformation „Allein Christus, allein der Glaube, allein die Gnade, allein Christus“. Zum Abschluss machte Fietz aus dem ganzen Kirchenraum einen riesigen Chor, der das Werth-Lied „Ich danke dir am Ende des Tages“ sang.

Dank sprach der Vorsitzende des CVJM Wetzlar an die Akteure aus, an das Team des Frauenfrühstücks der Kreuzkirche, das die Besucher in der Pause mit Schmalzbroten versorgte und an die Kirchengemeinde. Der Erlös des Konzertes geht je zur Hälfte an den Förderverein der Hospitalkirche und an den CVJM Kreisverband Wetzlar-Gießen für dessen Bauprojekt am Freizeitzentrum in Rodenroth.

lr[vc_gallery interval=”5″ images=”3931,3932″ img_size=”full”]Bild 1: Der Liedermacher Jürgen Werth trat als Mönch Martin Luther auf.

Bild 2: Aufführung des Musicals Luther live in der Hospitalkirche.