Ortswechsel vom Altenberg nach Niedergirmes:

Der Parkplatz am Einrichtungshaus Ikea in Niedergirmes steht am Sonntagnachmittag voller Autos. Immer wieder erklingen die Hupen, ein Zeichen für den Applaus der Fahrer. 250 Christen haben einen Drive-In-Gottesdienst auf dem Parkplatz gefeiert. Sie waren mit 130 Autos angereist.

Seit Jahrzehnten wird der Treffpunkt Altenberg (früher Missionsfest) auf dem Gelände des Klosters in Oberbiel durchgeführt. Doch besondere Zeiten brauchen besondere Orte. So hat der Ausschuss für Missionarischen Gemeindeaufbau des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill die Traditionsveranstaltung auf den großzügig angelegten Parkplatz verlegt. Das bedeutete ein Mehr an Organisation. Zahlreiche Ordner regelten den Zugang zum Ikea-Gelände. Auf einem Lastwagen agierten die Programmbeteiligten.

Eröffnet wurde der über einstündige Gottesdienst bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen um 23 Grad vom Bläserkreis des CVJM-Kreisverbandes. Pfarrer Björn Heymer rief die Besucher auf „Bleiben Sie in Ihrem Fahrzeug“, denn der Gottesdienst sollte nach den Hygienevorschriften der Corona-Pandemie ablaufen. „Wir sind zwar weniger Besucher als auf dem Altenberg. Dafür braucht es auf dem Parkplatz mehr technischen Aufwand“, sagte Heymer.

Musikalisch gestalteten Simone und Tino Riccitelli (Hüttenberg) gemeinsam mit ihren Kindern das Programm mit. Christoph Buskies (Greifenstein) stellte den Gastredner Arno Backhaus (Calden-Meimbressen bei Kassel) vor. Der ehemalige Sozialarbeiter sei vier Mal von der Schule geflogen und drei Mal sitzen geblieben. Er ist Autor von 25 Büchern, unter anderem über seine Erkrankung ADHS.

Unter dem Thema „Lass Dich nicht umpusten – mit Gott Krisen erleben” rief Backhaus die Besucher dazu auf, auch in der Corona-Krise an Gott festzuhalten.
Am Bericht über den Zöllner Zachäus sei heraus zu lesen, dass Jesus auch in Krisen zu den Menschen steht. Zachäus habe in der Krise Begegnung, Gemeinschaft, Nähe, Zuwendung und Wertschätzung erfahren, verkündete Backhaus aus rund vier Metern Höhe auf einem Hubwagen, damit die Autoinsassen ihn von allen Seiten sehen konnten. „Wenn ich meine Anliegen, meine Schuld und meine Schwierigkeiten Gott überlasse, kann ich gelassen sein“, rief der Autor und Musiker den Besuchern zu. Zum Abschluss griff er noch zur Gitarre, um das Lied „Mich wundert, dass ich fröhlich bin“ zu singen.

Superintendent Dr. Hartmut Sitzler wies darauf hin, dass das Singen in diesem Gottesdienst erlaubt ist, sitzen die Teilnehmer doch in ihren Autos. Er zeigte sich über den Verlauf des Gottesdienstes zufrieden, bei dem er den Segen Gottes den Besuchern zusprach.

An Spenden für ein Ernährungssicherungsprojekt für Familien mit behinderten Angehörigen für Brot für die Welt- TIKATO/Burkina Faso kamen insgesamt 1850 Euro zusammen.

lr

Bild 1: 250 Besucher haben auf dem Ikea-Parkplatz beim Treffpunkt Altenberg einen Drive-In-Gottesdienst gefeiert.

Bild 2: Der Autor und Musiker Arno Backhaus predigte von einem Hubwagen aus vier Metern Höhe zu den Gottesdienstbesuchern auf dem Ikea-Gelände.

Bild 3: Das Duo Simone und Tino Riccitelli gestaltete den Drive-In-Gottesdienst auf dem Ikea-Parkplatz mit.