Der Beginn des 20. Jahrhunderts steht nicht nur für großes wirtschaftliches Wachstum durch die zunehmende Industrialisierung, sondern auch für eine stetig wachsende Armut. Um dieser entgegenzuwirken gründeten engagierte Christen Hilfs- und Rettungsvereine. Einer dieser Vereine war der Evangelisch-kirchliche Hilfsverein. Innerhalb dieses Vereins entstand ein Zweig der sich Frauenhilfe nannte. Er kümmerte sich um in soziale Not geratene Witwen, alleinstehende Frauen und Kranke.
Um sich noch besser organisieren zu können, rief Kaiserin Auguste Viktoria 1899 alle Frauenvereinigungen dazu auf, sich zur Evangelischen Frauenhilfe zusammenzuschließen. Diesem Ruf folgten auch 13 Frauen in Kölschhausen und Dreisbach und schlossen sich dort zur Evangelischen Frauenhilfe zusammen, die 11. Dezember 2024 ihr 120jähriges Bestehen feierte. „Die engagierten Frauen der Frauenhilfe bei uns vor Ort pflegten, brachten Essen und halfen auf vielfältige Weise. So sammelten sie z. B. während der Kriege Lebensmittel für das Krankenhaus in Ehringshausen und das Kinderheim in Rechtenbach. Später führten wir Basare durch und unterstützten mit den Erlösen Menschen in der Nachbarschaft, aber auch in Afrika und Indonesien“, so Ingeborg Lasse von der Frauenhilfe Kölschhausen und Dreisbach. „Und natürlich haben wir in den Jahren viele kranke und ältere Menschen besucht. Wie in all den Jahren treffen wir uns regelmäßig zu biblischen Texten, zum gemeinsamen Singen und zur Erörterung aktueller Themen“ so Ingeborg Lasse weiter. Gefeiert wurde das Jubiläum gemeinsam bei Kaffee und Kuchen sowie vielen unterhaltsamen Anekdoten und Grußworte wie bspw. vom ehemaligen Superintendenten des Kirchenkreises an Lahn und Dill, Pfarrer Roland Rust, am 11. Dezember 2024 im Evangelischen Gemeindehaus in Kölschhausen.
JCK
FOTOS: Jan-Christopher Krämer
FOTO 1: Ingeborg Lasse erzählte von 120 Jahren erfolgreicher Arbeit in Kölschhausen und Dreisbach.
FOTO 2: Berichtete von vielen gemeinsamen Erlebnissen mit der Frauenhilfe, der ehemalige Superintendent Roland Rust.