Der Handball-Bundesligist HSG Wetzlar wird Sozialpartner der Tafel Wetzlar. Das gab Geschäftsleiter Arne Wohlfahrth bei einem Sponsorenfrühstück in der Christuskirche in Niedergirmes bekannt. Die Tafel ist eine Einrichtung der evangelischen Kirchengemeinde Niedergirmes.

Bereits bestehende Sozialpartnerschaft mit Kinderdorf
Wohlfahrth erinnerte daran, dass die HSG bereits eine Sozialpartnerschaft mit dem Albert-Schweitzer-Kinderdorf unterhält. Nun stelle sich der Bundesligaverein an die Seite der Tafel. “Wir unterstützen schon einige Projekte”, sagte Wohlfahrth. Der Verein erfahre so viel Unterstützung von vielen Seiten. Deshalb sehe die HSG ihre Aufgabe darin, Unterstützung zurückzugeben. Mit der Partnerschaft wolle der Verein zugleich auf Projekte in der Region aufmerksam machen.

Erste Unterstützung bereits 2023 geleistet
Im vergangenen Jahr habe er über die Zeitung davon erfahren, dass die Tafel Wetzlar immer mehr Bedürftige hat und zugleich weniger Lebensmittel abgegeben werden. Aus diesem Grund habe die HSG im vergangenen Jahr auf die üblichen kleinen Weihnachtsgeschenke wie Kalender oder Weinflaschen für Sponsoren verzichtet. Das dafür vorgesehene Budget in Höhe von 2.000 Euro überreichte Wohlfahrth im Februar als Spende an die Tafel. In der Vergangenheit hat der Bundesligist bereits die Tafel unterstützt. Beim Heimspiel in der Buderus Arena gegen die SG Flensburg-Handewitt hat die HSG den Erlös der Tafel gewidmet.

Regelmäßige Unterstützung geplant
“Wir möchten die Tafel Wetzlar jetzt regelmäßig unterstützen”, sagte Wohlfahrth. Dafür bedankte sich der Geschäftsführer der Tafel, Diakon Christof Mayer, vor den 40 Teilnehmern des grün-weißen Businessfrühstücks.

Tafel Wetzlar seit 25 Jahren aktiv
Dabei verwies der Diakon darauf, dass die Tafel seit nunmehr 25 Jahren nicht verkaufte, aber noch verwertbare Lebensmittel sammelt und an Bedürftige weitergibt.

Versorgung von über 1.500 Familien
Das Sammeln geschehe mit drei Kühlfahrzeugen bei etwa 30 Supermärkten im südlichen Lahn-Dill-Kreis. Über 1.500 Familien mit rund 3.200 Erwachsenen und Kindern werden mit den Lebensmitteln unterstützt. Zudem betreibe die Tafel auch Gebrauchtkleiderläden für armutsbetroffene Menschen sowie einen kleinen Gebrauchtwarenmarkt. Ergänzt werde das Angebot durch einen Mittagstisch für alle.

Soziale Integration durch Beschäftigungsmöglichkeiten
Die Arbeit der Tafel wird nach Angaben von Mayer zu einem großen Teil von Menschen gestaltet, die selbst armutsbetroffen und langzeitarbeitslos sind. Das Jobcenter vermittelt der Tafel Personen in sogenannten Arbeitsgelegenheiten, besser bekannt als Ein-Euro-Job, oder anderen Maßnahmen. Der Geschäftsführer umriss zwei Ziele der Tafel Wetzlar: armutsbetroffene Menschen zu unterstützen, indem der Geldbeutel durch Lebensmittelausgabe und Gebrauchtkleidung entlastet wird, und langzeitarbeitslose Menschen so zu unterstützen, dass sie Schritte in Richtung regulärem Arbeitsmarkt gehen können. Dazu brauche es bei den Betroffenen mutmachende Anleitung und Begleitung. „So gehen wir im christlich-diakonischen Sinn auch den Ursachen der Not, eben der Arbeitslosigkeit, nach“, erläuterte Mayer.

Vielfältige Unterstützung notwendig
Um diese Arbeit leisten zu können, benötige die Tafel Unterstützung unterschiedlichster Art. Das sind zum einen die Lebensmittelspenden, die aus Supermärkten abgeholt werden. Es brauche aber auch Zuschüsse von Kirchen, Geldspenden von Firmen und Privatpersonen. Mayer sagte, dass in diesem Zusammenhang die Sozialpartnerschaft mit der HSG hilfreich sei. Schon im vergangenen Jahr gab der Bundesligist der Tafel Wetzlar die Möglichkeit, sich bei einem Heimspiel vorzustellen.

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