Auf 80 Lebensjahre blickt Wilfried Faber in Ehringshausen-Breitenbach am 18. Juni zurück. Der Jubilar lehnt sich nicht im Lehnstuhl zurück, sondern ist immer noch sehr aktiv. Der Vater von zwei Kindern und zweifache Großvater ist Mitgründer des Seniorenbeirates der Gemeinde Ehringshausen und war von 2010 bis 2022 dessen Vorsitzender. In dieser Eigenschaft hat er das Seniorenjournal herausgegeben und neben verschiedenen Großveranstaltungen auch Freizeiten im In- und Ausland organisiert. Die Freizeitarbeit betreibt er noch heute. In diesem Jahr war er mit Senioren zu einer Flusskreuzfahrt in Holland und Belgien. Im August geht es nach China und im September zu einer Busreise an die slowenische Adria. Selbst für das kommende Jahr ist er wieder am Organisieren, eine Ägyptenreise im April, eine sechstägige Busreise ins Altmühltal (Bayern) sowie eine Studienreise durch Georgien und Albanien, für die er noch Teilnehmer sucht.
„Geprägt bin ich durch den CVJM“, erzählt Faber. Aufgewachsen in Hochelheim nahm er an vielen Freizeiten des Christlichen Vereins Junger Menschen teil und wurde bald deren Leiter.
1958 begann er eine Schlosserlehre und war die letzten Berufsjahre als Lokführer auf der Schiene unterwegs. Am 2. August 1981 wurde Faber durch den damaligen Superintendenten Dieter Abel als Prädikant der Evangelischen Kirche im Rheinland ordiniert. Seitdem hat der Senior nach eigenen Angaben über 1000 Predigten und Andachten gehalten. In der rheinischen Kirche besteigen regelmäßig Laienprediger wie Faber die Kanzel.
„Ich predige nicht als studierter Theolog,e sondern als Handwerker, Lokführer, Hobbylandwirt und Ehrenamtler“, schildert er seine eigene Art der Verkündigung der christlichen Botschaft. „Ich lebe meinen Glauben mit Freude und gebe davon gerne weiter“, erläutert Faber seine Motivation. Bereits 1961 gründete er in Hochelheim eine Jungschargruppe, war im dortigen gemischten Chor und im Posaunenchor aktiv. Als er 1966 seine Frau Marianne heiratete und nach Breitenbach zog, übernahm er dort die Leitung von Kindergottesdienst und Sonntagsschule. 1968 bis 1969 leistete er seinen Zivildienst in der Psychiatrischen Klinik in Herborn. Ab 1969 war er 27 Jahre lang Presbyter in der Kirchengemeinde Kölschhausen. Im gleichen Jahr führte er erste Jungscharfreizeiten für den CVJM-Kreisverband Wetzlar-Gießen durch. Er wurde Vorstandsmitglied im Kreisverband, zunächst stellvertretender Vorsitzender und zwölf Jahre lang Vorsitzender dieses Jugendverbandes. Mit dem CVJM Kölschhausen ist er bei zahlreichen Veranstaltungen mit der Feldküche zur Verpflegung der Teilnehmer unterwegs gewesen, beispielsweise beim jährlichen Himmelfahrtsgottesdienst im Wetzlarer Rosengärtchen.
Bekannt ist Faber auch als Initiator der deutsch-russischen Begegnungs-Workcamps des CVJM, die zunächst während der Corona-Pandemie und seit zwei Jahren wegen des Russlandkrieges gegen die Ukraine pausieren müssen. Faber war Mitglied im Osteuropa-Ausschuss des Kirchenkreises an Lahn und Dill. Zu erwähnen wäre auch seine Mitarbeit im Ausschuss für Missionarischen Gemeindeaufbau des Kirchenkreises, der den jährlichen Treffpunkt Altenberg ausrichtet, das frühere Missionstreffen.
Auch im CVJM-Westbund, der 535 Vereine mit mehr als 55.000 Mitgliedern und regelmäßigen Besuchern in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, im Saarland, in Teilen von Rheinland-Pfalz und von Niedersachsen, vertritt, hatte er Ämter übernommen. So war er im Beirat für Mitarbeiterbildung und gehörte dem Ältestenbeirat und Nominierungsausschuss an.
Seit 2014 ist er auch Vorsitzender der Landeskirchlichen Gemeinschaft Kölschhausen-Breitenbach. Mit dem jährlichen Weihnachtsbaumverkauf fördert er soziale Einrichtungen sowie die Jugendarbeit des CVJM.
lr
Prädikant Wilfried Faber wird am 18. Juni 80 Jahre alt.