Veranstaltungen in Wetzlar und Umland:

Um die Erinnerung an die Pogromnacht vor 85 Jahren wach zu halten, gibt es am 9. November in Wetzlar und der Region an Lahn und Dill mehrere Gedenkfeiern. Kirchliche und kommunale Veranstaltungsträger laden dazu ein, sich daran zu erinnern, dass 1938 im Zuge der Novemberpogrome von den Nationalsozialisten hunderte Synagogen in Brand gesetzt sowie Symbole und Zeugnisse jüdischer Kultur schonungslos zerstört wurden. Zudem kam es zu Gewaltexzessen gegenüber der jüdischen Bevölkerung.

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar und die Stadt Wetzlar laden zu einer Feierstunde mit Kranzniederlegung und Schweigeminute ein. Die Gedenkstunde findet am Donnerstag, 9. November, ab 17.30 Uhr an der ehemaligen Synagoge in der Wetzlarer Pfannenstielsgasse (Rückseite Alloheim Seniorenresidenz „Lahnblick“) statt. Mitwirkende sind neben Oberbürgermeister Manfred Wagner Pfarrer Wolfgang Grieb für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar sowie Vertreter der katholischen Kirche und der jüdischen Gemeinde. Staatssekretär Uwe Becker, Beauftragter der Landesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, wird die Ansprache halten. Musikalisch umrahmt wird die Gedenkfeier mit Klarinette und Gesang.

Die Evangelische Kirchengemeinde Bonbaden-Neukirchen-Schwalbach gestaltet die Gedenkfeier ab 17.30 Uhr auf dem alten Backhausplatz (Hauptstraße, Höhe Haus Nr. 35) in Bonbaden (Hauptstraße, Höhe Haus Nr. 35).

In Braunfels beteiligen sich an der Gedenkfeier, zu der die Stadt einlädt, neben dem Stadtverordnentenvorsteher die Geistlichen der evangelischen, der katholischen und der methodistischen Kirche sowie eine Musikerin. Das Gedenken findet am 9. November um 18 Uhr am früheren Standort der Synagoge (Unterer Burgweg) statt.

Zur Gedenkfeier an den Stolpersteinen in Burgsolms in der Solmsbachstraße laden die Stadt Solms und die Gesamtschule Solms ein. Wortbeiträge ab 11 Uhr wird es von Vertretern der evangelischen und der katholischen Kirche sowie von Bürgermeister Frank Inderthal geben. Schülerinnen und Schüler sind dazu aufgerufen, die Stolpersteine während der Aktion zu reinigen.

Ein Erinnern an die geschmähten, vertriebenen und ermordeten jüdischen Mitbürger Krofdorfs gibt es um 18 Uhr an der Gedenktafel vor der Margarethenkirche (Rodheimer Str. 23). „Ebenso mahnen wir, auch heute wachsam zu sein und den Anfängen zu wehren“, heißt es vonseiten der Kirchengemeinde. Unter anderem beteiligen sich Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Gleiberger Land mit Schulleiter Gabriel Verhoff sowie Konfirmandinnen und Konfirmanden an der Gedenkfeier, zu der Bürgermeister Marc Nees und Pfarrer Christoph Schaaf einladen.

Die Evangelische Kirchengemeinde Nauborn-Laufdorf feiert um 17 Uhr eine Gedenkandacht am Denkmal in der Taunusstraße in Nauborn.

Zur Gedenkfeier in der Jahnstraße lädt die Evangelische Kirchengemeinde Niedergirmes für Donnerstag, 9. November, um 18.30 Uhr ein. Die evangelische und die katholische Kirche gestalten dieses Gedenken gemeinsam mit Katechumenen und der Zeitzeugin Gisela Jäckel aus Wetzlar.

In Werdorf wird am 9. November um 18 Uhr eine Andacht oberhalb des geschlossenen Friedhofs der ehemaligen Jüdischen Gemeinden Werdorf und Ehringshausen (Breitenbacher Straße) gefeiert.

In der Evangelischen Kirchengemeinde Biskirchen gibt es jedes Jahr einen „Stolpersteinrundgang“ mit Pfarrerin Cornelia Heynen-Rust und den Konfirmandinnen und Konfirmanden. In diesem Jahr findet er am  Samstag, 25. November, statt. Geleitet wird der Rundgang zu den Erinnerungsstätten von Matthias Diehl, dem Vorsitzenden des Heimatkundlichen Arbeitskreises Biskirchen. Am Donnerstag, 30. November, besuchen die Jugendlichen im Rahmen des Konfirmandenunterrichtes den jüdischen Friedhof.

bkl

Am 9. November findet aus Anlass der Pogromnacht 1938 am Standort der ehemaligen Synagoge in Wetzlar eine Gedenkfeier statt.