Zu einem Pilgerwochenende hatten das Bildungsreferat des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill und die Evangelische Kirchengemeinde Nauborn-Laufdorf mit Diakon Jochen Gessner und Diakonin Birgit Scheibel eingeladen. Unter dem Motto „Mit den Füßen beten“ ging es um die Förderung der Gesundheit von Leib und Seele beim Wandern auf dem Elisabethpfad zwischen dem Altenberg bei Oberbiel und der Elisabethkirche in Marburg.

Elke Schneidenwind aus der Kirchengemeinde Nauborn-Laufdorf hat über die Erlebnisse der Gruppe einen Bericht geschrieben:

„Nach einem Aufbruchsgebet und mit dem Reisesegen im Rucksack starteten wir unter der Leitung von Birgit Scheibel und Jochen Gessner am Kloster Altenberg.

Das Kloster und die Kirche waren leider geschlossen, so dass wir auf die Andacht dort und den Pilgerstempel verzichten mussten. Der dichte Nebel machte es schwer, den rechten Weg zu finden. Es ging durch Disteln und Gestrüpp – bis irgendwann der Wegweiser, das „E“ an einem Baum auftauchte. An der Dill war der geografische Tiefpunkt des Weges erreicht, ab jetzt konnte es nur noch aufwärts gehen… In Hermannstein öffnete uns der nette Pfarrer die Kirche und erzählte über ihre Geschichte. Am Simberg kam die Sonne hervor und wir konnten von oben einen Blick auf den Weg werfen, den wir schon gegangen waren.

Weiter ging es zur dicken Eiche, einem markanten Wegpunkt seit Jahrhunderten und über Bieber nach Fellingshausen, unserem heutigen Etappenziel, wo wir „beim Paul“ die Gastfreundschaft genossen.

Am nächsten Morgen klingelten wir beim dortigen Pfarrer, um uns den Pilgerstempel zu holen. Er ließ es sich nicht nehmen, die Fellingshäuser Kirche aufzuschließen, wir hielten eine kurze Andacht, sangen gemeinsam und plauderten über Gott, die Welt und die Zukunft der Kirche.  Am Fuße des Dünsbergs, vorbei am Keltentor führte uns ein schmaler Pfad, den wir schweigend gingen, an Krumbach vorbei nach Kirchvers. Dort öffnete der Küster die Kirche, wir bekamen  den Pilgerstempel und  bedankten uns mit einem Lied.

Über die nächsten Berge gelangten wir nach Altenvers, wo wir mit dem Bus zur abseits des Weges gelegenen Unterkunft fahren wollten. Der nette Busfahrer änderte kurzerhand seine Route um uns ohne Bezahlung direkt nach Gladenbach zu fahren! Unser heutiger Engel!!

Die letzte Etappe führte über Stock und Stein, Schotter und hohes Gras, bergauf, bergab, vorbei an einer Herde „Pulloverschweinen“ über die Kirche in Oberweimar und den Marburger Stadtwald durch die Stadt mit für uns ungewohnt vielen Menschen endlich zur Elisabethkirche. Nach einer Abschlussrunde, kurzer Andacht und dem Reisesegen holten wir uns den letzten Pilgerstempel und traten körperlich erschöpft aber mental gestärkt die Heimreise an. Im Zug durften wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen.

Die Tour wird noch lange in uns nachklingen! Danke an Birgit und Jochen!“

Foto: Pilgergruppe