Diese Predigt zum Sonntag Jubilate zu Johannes, Kapitel 15, Vers 5, hat Jochen Weiß, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Ulmtal, verfasst.
Liebe Gemeinde!
Der kommende Sonntag heißt Jubilate. Freut euch!
Eigentlich wollten wir am Sonntag Jubilate Konfirmation in Holzhausen feiern.
Uns freuen über den Segen, den Gott den Konfirmanden und auch uns allen zuspricht.
Doch durch die Corona-Krise ist das Gottesdienstfeiern und sich freuen nicht möglich geworden.
Besondere Schutzbestimmungen müssen eingehalten werden. Schutzmasken sollen angezogen, keine Lieder gesungen werden…
Vorsicht ist geboten!
Da kann einem das Jubeln vergehen. Ganz abgesehen davon, dass man sich selber oder andere Menschen anstecken kann. Also überhaupt keine lustige, fröhliche Zeit.
Und nun dieser Bibeltext. Jesus sagt: Ich bin der Weinstock und ihr seid die
Reben. Wer in mir bleibt, und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Johannes 15,5)
Die buntgescheckte, selbstgenähte Maske, die Mund und Nase bedeckt, ist das Symbol der Corona-Pandemie geworden.
Jesus aber macht den Wein zum Symbol christlicher Gemeinschaft.
Wein steht in der Bibel für eine große und lange Tradition.
Menschen zur Zeit der Bibel und bis heute haben Wein angebaut, tranken ihn gerne, erfreute sich an einem Glas Wein. Wein erfreut das Herz.
Weintrauben werden in einer Reihe wie Weizen, Gerste, Feigen, Granatäpfel, Oliven und Datteln in der Bibel genannt.
Im Alten Testament wird erzählt, dass Gott sich wie ein Weingärtner um seinen Weinberg, sprich das Volk Israel, kümmert.
Für Jesus war Wein ein Symbol des Friedens, des Wachstums, des Genusses und des Wohlstands.
Ein Winzer kümmert sich das ganze Jahr um seinen Weinberg.
Er kultiviert ihn, liest die Trauben, keltert sie, gärt sie zu Saft und füllt sie in Krüge und Schläuche.
Wer Wein anbaut, ist so sehr damit beschäftigt, dass er in der Antike weder Zeit noch Kraft hatte, in den Krieg zu ziehen.
So also ist der Wein auch ein Zeichen für Frieden.
Wie ein Winzer sich um seinen Weinberg kümmert, so kümmert sich auch Gott um uns. Ein Leben in Frieden.
Auch in Zeiten von Corona!
Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, sagt Jesus.
Zuhause bleiben, haben wir im Ohr. Das hindert unsere Bewegungsfreiheit und nervt so manchen.
Wenn hier aber vom Bleiben die Rede ist, dann ist damit etwas Positives gemeint.
Wie die Rebe am Weinstock bleiben muss, um zu wachsen und Frucht zu bringen, so sollen auch wir an Jesus bleiben.
Er ist der Weinstock und wir die Reben. Durch ihn wird uns Leben geschenkt im Glauben!
Im Wochenspruch heißt es: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. (2. Korinther 5,17).
Neues entsteht durch das Sein in Christus, durch das Bleiben in ihm.
Durch ihn, in ihm und an ihm, durch den Glauben.
Und so bleiben wir in ihm und an ihm durch diese Zeit hindurch.
In dieser Zeit sollen wir zuhause bleiben. Aber auch Hoffnung und Trost im Glauben zu schöpfen durch das Bleiben an Jesus.
Nicht zu verzagen, sondern zuversichtlich Tag für Tag zu leben.
Geduldig sein.
Mit dazu beitragen, dass Leben bewahrt wird.
Lassen Sie uns im Glauben bei Jesus, der die Liebe Gottes ist, bleiben.
Vertrauensvoll sein und unverzagt.
Auch diese Krise wird ein Ende haben.
Und wie es Martin Luther King so schön gesagt hat: Gott will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln- zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute und Gottes Segen.
Passen Sie gut auf sich und andere auf. Und bleiben Sie gesund!
Gott befohlen!
Es grüßt Sie herzlich Pfarrer Jochen Weiß